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10 Gipsgebote

1. Vorbereitung

Voraussetzung für ein optimales Ansetzen der Gipsmischung sind saubere Arbeitsgeräte ohne Rückstände. Diese würden zu negativen Veränderungen von Abbindezeit und Expansion der angesetzten Mischung führen.

Der Gips sollte möglichst unter Vakuum und im abgewogenen Wasser/Gipsverhältnis angemischt werden, wobei der Gips in das Wasser eingestreut wird. Dauer und Intensität des Rührens ist aus den Unterlagen der Hersteller zu entnehmen. Ein Abmessen von Wasser und Gips nach Gefühl führt automatisch zu großen Schwankungen und einem schlechten Ergebnis.

2. Anmischwasser

Dentalgipse sollten grundsätzlich mit destilliertem Wasser in Raumtemperatur angerührt werden. Leitungswasser ist aufgrund seiner schwankenden Temperatur und unterschiedlichen Härtegraden (je nach Region) nicht zu empfehlen. Im Leitungswasser sind Mineralien sowie Chloride, Sulfate und Karbonate enthalten, Durch diese Bestandteile kann die Kristallisation zum Dihydraht negativ beeinflusst und die Qualität des Dentalgipses entsprechend vermindert werden. Bei extrem hartem Leitungswasser können Veränderungen der Abbindezeit auftreten.

3. Einstreuen

Der Gips muß zügig und gleichmäßig innerhalb von 10 Sekunden ins Wasser eingestreut werden. Nach EN ISO 6873 beginnt die Zeitmessung, wenn Wasser und Pulver das erste Mal in Kontakt kommen. Nach einer Sumpfzeit des Gipses von 20 Sekunden kann das Durchspateln erfolgen. Beim Mischen in einem Vakuumgerät wird eine höhere Mischqualität erreicht und Zeit gespart.

Manuelles Anmischen erfordert ca. 60 Sekunden, maschinelles 30 Sekunden. Dabei soll das Vakuum nicht zu hoch sein. Abdruckgipse (Kl. 1) werden grundsätzlich bei manueller Rührzeit in 30 Sekunden angerührt. Das Nachschütten von Wasser oder Gipspulver, bei zu dünner oder dicker Konsistenz, greift in den Abbindeprozess ein und schädigt das Kristallgefüge des Gipses.

4. Ausgießen und Abformung

Es sollte nur eine Menge angerührt werden, die für 2-3 Abdrücke reicht. Mit dem Ausgießen sollte sofort nach dem Anmischen begonnen werden. Der Einsatz eines Rüttlers verhindert Blasenbildung und wirkt sich positiv auf die Fließfähigkeit und Druckfestigkeit aus. Grundsätzlich sollte der Dentalgips unter leichtem Vibrieren in kleinen Portionen von der Seite der Abformung eingefüllt werden, damit weder Luft noch überflüssiges Wasser eingeschlossen werden können. Nach Ende der Verarbeitungszeit darf nicht mehr vibriert werden, da anonsten die Bildung der Kristalle behindert und damit die Festigkeit des Gipses geschwächt wird. Es ist empfehlenswert, während der Erstarrung des Dentalgipses die ausgegossene Abformung mit den Zahnkronen nach unten zu legen. Durch die bessere Sedimentation wird die optimale Gipshärte erreicht und das Austrocknen kann über die größere Oberfläche zügig erfolgen.

5. Gips beschneiden und modellieren

Dentalgipse werden auf eine exakte Abbindezeit eingestellt. Beträgt bei Modellhartgipsen z.B. die Abbindezeit (Erstarrungsende) 10 - 12 Minuten, kann der Gips ca. 5 Minuten verarbeitet werden (ca. 1/2 Erstarrungszeit).

Verliert der Gips seinen Oberflächenglanz, kann er ca. 1 Minute lang modelliert werden. Danach setzt die Erstarrungszeit ein, in der keine Bearbeitung mehr erfolgen darf, um den Prozeß der Kristallbildung nicht zu beeinflussen.

6. Entformung

Das erstarrte Modell sollte auf keinen Fall vor Ablauf von 30 Minuten nach dem Eingießen aus der Abformung genommen werden.

Alginat- und Hydrokolloidabformungen sollten nach dem Desinfizieren, Reinigen und Neutralisieren wegen der fehlenden Volumenbeständigkeit sofort mit Gips ausgegossen werden. Ihr Verhalten gegenüber Dentalgips ist aggressiv, darum sollte die Entformung nach 30 Minuten vorgenommen werden. Bei anderen Abdruckmaterialien wirkt sich eine spätere Modellentnahme bis zu einer Stunde positiv aus.

7. Die Abbindeexpansion

Am Ende der Erstarrungszeit dehnt sich jeder Gips aus. Beeinflußt wird die Höhe dieses Vorganges durch die Gipszusammenstellung, Umgebungstemperatur oder Luftfeuchtigkeit. Vergleichende Messungen der Expansion können nur unter gleichen Bedingungen gemäß EN ISO 6873 durchgeführt werden. Bitte beachten: Die Expansion des Gipses muß in % nach 2 Stunden angegeben werden. Die Druckfestigkeit in MPa nach einer Stunde.

Die oben genannten Normen sind verbindlich! Achten Sie bei Vergleichen auf konkrete Norm- und Zeitangaben. In der Praxis zeigt es sich, daß eine gewisse Expansion erforderlich ist, um die Kontraktion anderer Werkstoffe auszugleichen. Wird das Modell bei Raumtemperatur und niedriger Luftfeuchtigkeit längere Zeit gelagert, sinkt die Expansion. Beim Wässern des Modells, was manchmal erforderlich ist, steigt die Expansion des Gipses geringfügig an. Die von uns produzierten Gipse liegen weit unter den zulässigen Expansionswerten der DIN-Norm.

8. Vorbereiten des Abdrucks

In der Laborpraxis treten immer wieder Probleme zwischen den verschiedenen Abformmassen und Dentalgipsen auf. Da einige Abformmaterialien sich gegenüber Dentalgipsen aggressiv verhalten, sind folgende Vorbehandlungen durch die Gipsfachkraft unbedingt erforderlich, um eine glatte Oberfläche und ein paßgenaues Gipsmodell zu erhalten.

Material Alginate Polyäther Hydrokolloide A-Silikone
Produkt- erkennung feucht, weich, empfindlich, zerbrechlich wasserfreundlich und hydrophil (Wassertropfen zerläuft) wie Alginat, am Wasserröhrchen am Abdrucklöffel erkennbar wasserabweisend und hydrophob (Wassertropfen perlen ab)
Eigen- schaften Durch Feuchtigkeitsabgabe treten Schrumpfungen auf. Nicht dauerhaft lagerbar - max. 1 Std. feucht halten Bei starken Blutungen / Speichelfluß wegen hydrophiler Eigenschaften nicht geeignet. Nicht feucht oder zusammen mit Alginat verpacken Sofort ausgießen, ansonsten starke Volumen-veränderungen Ohne Volumen-veränderungen formstabil und unempfindlich, Vorsicht bei C-Silikonen - nur 6 Std. lagerbar!
Vorbereitung Restloses Entfernen von Speichel- und Blutresten. Neutralisieren durch einlegen (nur 3 Min. sonst Aufquellgefahr) in Trimmerwasser/ Gipspulver/ Neutralgin Speichel- oder Blutreste mit fließendem Wasser entfernen. Frühestens nach 3 Std. ausgießen, nicht ganz trockenblasen, sonst zieht Gips an die Oberfläche. Restloses Entfernen von Speichel- und Blutresten. Speichel- oder Blutreste mit fließendem Wasser entfernen. Frühestens nach 3 Std. ausgießen.

9. Das Sägen und Präparieren

Das Sägen, Präparieren und Beschleifen der Zahnkränze sollte am besten innerhalb von 2 Std. nach dem Entformen erfolgen. Müssen Modelle zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt gesägt oder präpariert werden, kann man durch kurzes Wässern Abplatzungen verhindern.

Tipp: Durch das Einlegen von alten Gipsmodellen wird das Wasser mit Kaliumsulfat gesättigt und verhindert damit Auswaschungen des Modells.

10. Ausbrühen - Abdampfen - Reinigen

Die laborüblichen und oft unvermeidlichen Behandlungen müssen mit großer Vorsicht durchgeführt werden. Modelle aus Dentalgipsen dürfen schockartigen Temperaturänderungen keinesfalls ausgesetzt werden.

Um Abplatzungen oder gar die völlige Zerstörung des Modells zu verhindern, ist ein vorheriges Tempern für einige Minuten in ca. 50°C warmen Wasser sehr zu empfehlen. Abdampfen zu Reinigungszwecken kann außerdem zu einem Oberflächenabtrag führen. In vielen Fällen ist das Säubern mit einer weichen Bürste und Seifenlauge die bessere Methode.

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